Wochenrückblick 15|2018 – Egos, Glamour und der liebe Datenschutz

Pokerface by Hakan Civelek
Pokerface by Hakan Civelek

Danke! Du hast letzte Woche meinen Wochenrückblick gelesen. Also einer von zweien. Damit habe ich eine Erfolgsquote von 50%. Mit diesem fulminanten Ergebnis erscheint heute zu Recht ein neuer Rückblick!

Vor dem US-Kongress. Mark Zuckerberg blickte wie ein gestörter Fisch, der überraschend an einen Strand gespült wurde, mit großen Glupschaugen die Wesen an, die in einer Reihe vor ihm ihre Münder öffneten und schlossen, als würden sie an Land ersticken und nur stinkende Luft produzieren. Irgendwie musste ich an den Kiemenmenschen aus dem »Schrecken vom Amazonas« denken.

Andere verglichen ihn mit Data aus »Star Trek«. Der Androide, bleich und starr, aber dennoch mit menschlicheren Zügen – vor allem, wenn er lächelt – ist mir komplett sympathisch, schon alleine, weil er die drei Asimov’schen Robotergesetze befolgt. Darin lautet das erste Gesetz:

»Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.«
(Quelle: Wiki, Stand 15.04.18)

Nun, hat Facebook dich verletzt oder dir geschadet? Interessiert dich das überhaupt?

In meinem Wochenrückblick geht es um die neue Datenschutz-Grundverordnung und mein WordPress Blog. Natürlich darf dabei Facebook nicht fehlen. Und ein wenig Glamour gibt es auch noch: mein Fame-Status auf Instagram.

Here we go.

Persönliches

Arbeitsmodus. Ich funktioniere wie so ein Roboter mit Ein- und Ausschaltknopf. Arbeitsmodus on / off. Als ich Sonntagabend im Bett lag, fiel mir vor dem Einschlafen ein, dass eine gute Freundin am Dienstag ins Krankenhaus geht und ein paar Tage bleibt. Nichts Besorgniserregendes.

Ich erinnere mich noch, wie ich mir sagte: »Merken! Am Dienstag anrufen.«

Dann wachte ich auf. 4 Uhr 30. Ich muss sie anrufen! Es war in der Nacht von Freitag auf Samstag, also am Ende meiner Arbeitswoche. Ich schnellte hoch und schrieb ihr eine WhatsApp Nachricht. Stunden später telefonierten wir. Ihr ging es gut und sie verließ bereits am Donnerstag das Krankenhaus.

Von Montag bis Freitag bin ich so mit meiner Arbeit beschäftigt, dass ich alles um mich herum zu vergessen drohe.

Schlafen. Mein Bett und ich versuchen es immer noch jede Nacht. Doch leider klappt es nicht immer. Daher habe ich mir ein Video angeschaut, das erklärt, warum Mütter morgens immer müde aufwachen:

Es gibt nur einen kleinen Schönheitsfehler: Ich bin keine Mutter. Also muss ich weitersuchen.

Facebook

Dennis Horn schrieb eine gute Zusammenfassung mit Übersicht um den Facebook-Skandal mit Cambridge Analytica. In seinem lesenswerten Artikel räumt er mit der nach seiner Ansicht falschen Berichterstattung auf, indem er auf 5 Punkte eingeht:

  1. Es handelte sich nicht um ein Datenleck
  2. Facebook verkauft keine Nutzerdaten
  3. Es gibt keinen Beweis dafür, dass Cambridge Analytica wirklich Wahlen beeinflusst hat
  4. Tesla und SpaceX haben ihre Facebook-Seiten vermutlich gar nicht gelöscht
  5. Facebook hat nicht “schnell reagiert”

Der Text kamen wieder all die Dinge hoch, die mir häufiger durch den Kopf gingen, daher nehme ich ihn zum Anlass, ein paar ergänzende Worte anzuführen.

Kostenlose Werbung. Ist das nicht die beste Werbung für Cambridge Analytica und damit für ähnlich gelagerte Unternehmen. Liefert es nicht auch anderen Datensammlern Argumente, ebenso viele Daten zu sammeln, Stichwort Big Data. Auch wenn es keine eindeutigen Beweise gibt, dass Wahlen beeinflusst werden können bzw. wurden, in irgendwelchen Köpfen schwirrt bestimmt die Idee, dass es in naher Zukunft möglich ist.

Bei den Stichworten Daten, Werbung und Manipulation komme ich gleich zum Thema der Woche, Zuckerbergs Anhörung vor dem US Senat. Ich habe es in Teilen verfolgt, daher mein Eingangstext mit dem Ungeheuer.

Kein soziales Netzwerk. Zuckerberg betonte immer wieder, dass er die Menschen miteinander verbinden möchte – das ist der Satz, der mich am meisten amüsierte. Ehrlich, ich finde Facebook ist kein bisschen sozial. Facebook ist eine große Bühne für ein noch größeres Ego und alle anderen dürfen zu Zuschauer degradiert applaudieren und zujubeln.

Leider scheint dort durch den Boden immer wieder ein wenig Hass durch, denn so sind Menschen auch.

Ich fand studiVZ sozial, denn dort habe ich wirklich viel mit mir unbekannten Studenten kommuniziert. Dort wurde man einfach angeschrieben. Auf Facebook scheint alles isolierter.

Die Illusion von Privatsphäre. Egal unter welchen Einstellungen ich irgendetwas irgendwo im Internet veröffentliche, für mich ist damit alles öffentlich und außerhalb meiner Kontrolle. Denn wer sagt, dass nicht ein »Freund« die Inhalte aus dem geschützten Bereich kopiert und irgendwann irgendwo veröffentlicht?

Das fand ich immer bei Snapchat so amüsant. Teile den flüchtigen Moment. Nach 10 Sekunden soll der Inhalt weg sein. Das Dumme ist nur, alles was auf meinem System abgespielt wurde, hinterlässt dort Spuren. Es geht noch einfacher: Jemand filmt das Video vom Display ab (warum auch immer).

Oder das System wird einfach gehackt.

Daher veröffentliche ich alles im Internet (und Facebook) als öffentlich. Nichts, was ich privat einstufen würde oder nur einen Teil meiner Freunde senden würde, poste ich irgendwo ins Internet.

#deletefacebook. Ich glaube, wenn viele dem Beispiel von Elon Musk folgen und ihre Seiten auf Facebook löschen, dann wird das seine Wirkung zeigen. Man darf aber nicht vergessen, dass es auch WhatsApp und Instagram gibt. Und sollte alle drei vom Markt verschwinden, weil niemand sie nutzt, dann tritt ein anderes Unternehmen in diese Lücke, und das Spiel geht von vorne los.

Statt Facebook zu löschen, wäre vielleicht eine andere Strategie nicht schlecht: Sich an die Werbenden zu wenden, so wie es David Hogg erfolgreich in einem anderen Fall getan hatte.

Es liegt also an uns. Ich fürchte nur, die meisten interessiert das nicht im Geringsten.

Instagram

Be famous! Ich bin immer noch an Instagram dran. Die Follower schwanken stark. Viele kommen kurz und gehen wieder. Nur ein kleiner Rest bleibt übrig. In Zahlen waren es ca. 30, die kamen und nur 7, die blieben.

Das, was ich dort mache, hat einen Einfluss auf meinen Blog. Es sind zwei separate Welten, die sich nirgends berühren. Aber es macht mir noch Spaß, solange ich meine, gute Bilder zu erstellen. Das hält mich in Übung. Mein Titelbild »Pokerface« zu diesem Artikel ist eins der Bilder von dieser Woche auf Instagram.

DSGVO

In Vorbereitung auf den 25. Mai 2018 habe ich angefangen, meinen Blog umzubauen, daher ist meine Liste nicht vollständig!!! Nachfolgend ein paar Details dazu:

  • Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO)
  • Slimstat Analytics — WordPress Plugins
  • Statify — WordPress Plugins
  • Shariff Wrapper — WordPress Plugins
  • Subscribe to Double-Opt-In Comments — WordPress Plugins
  • WP GDPR Compliance — WordPress Plugins
  • Google Analytics für WordPress von MonsterInsights — WordPress Plugins
  • Embedded YouTube Videos
  • Tweets aus Twitter
  • Indizierung bestimmter Seiten

Ein rechtlicher Hinweis vorweg: Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar. Ich übernehme keinerlei Gewähr, sondern dokumentiere nur meine aktuellen Schritte und Gedanken. Meine Recherche und Durchführungen sind noch nicht abgeschlossen, daher auch unvollständig, d.h. die folgend beschriebenen Schritte sind nur ein kleiner Teil meiner geplanten Umsetzungen, um datenschutzkonform für den 25.05. zu werden. Also Nutzung auf eigene Gefahr!

Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Am 25. Mai 2018 tritt der neue Datenschutz in Kraft und irgendwie habe ich das Gefühl, mit einem Bein im Knast zu stehen. Daher habe ich angefangen, meine PlugIns und Verlinkungen auf andere soziale Netze systematisch durchzugehen und anzupassen.

Slimstat Analytics — WordPress Plugins. Irgendwann hatte ich dieses Plugin für Statistiken bei mir installiert. Jetzt habe ich es deaktiviert, weil ich mir nicht klar ist, was darin passiert und ich nichts Sinnvolles dazu im Internet gefunden habe.

Statify — WordPress Plugins. Benutze ich, um mir eine Übersicht der Seitenaufrufe zu verschaffen. Direkt auf der Seite von Statify steht, dass es konform zu deutschem Datenschutzrecht, da es »weder Cookies noch einen Drittanbieter nutzt«. Damit werden also keine da personenbezogenen Daten gesammelt, lediglich die Seitenaufrufe.

Shariff Wrapper — WordPress Plugins. Für das Teilen meiner Inhalte auf Facebook, Twitter, Pinterest etc. habe ich alle anderen Plugins deaktiviert und nutzte dafür Shariff Wrapper. Den Unterschied zum »2 Click Social Media Buttons«-Shariff erklärt Vladimir so:

»[…]ein zweiter Klick nicht mehr notwendig ist und weil der Shariff als Zwischeninstanz zwischen dem Dienst und dem Besucher fungiert und somit mehr Datenschutz garantiert.«

Subscribe to Double-Opt-In Comments — WordPress Plugins. Auf meiner Seite können Kommentare per Mail abonniert werden. Dabei wird eine E-Mail versendet. Mit dem Klick in einen Link in dieser Mail wird das Abo bestätigt (Double-Opt-In). Damit sollte dieses Plugin datenschutzkonform funktionieren. Der Verfasser der Kommentare kann zusätzlich seine Abos verwalten.

WP GDPR Compliance — WordPress Plugins. Auf jeder Webseite sind Kontaktformulare und Kommentar-Funktionen. Um diese datenschutzkonform zu machen, habe ich diese Plugin installiert. Es fügt z.B. unter dem Kommentarfeld eine Checkbox ein mit dem Text:

»Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.«

Wird die Checkbox nicht angeklickt, erscheint beim Absenden eine Fehlermeldung mit Hinweis. Der Kommentar kann nicht losgeschickt werden.

Google Analytics für WordPress von MonsterInsights — WordPress Plugins. Ich nutze Google Analytics. Um datenschutzkonform zu sein, anonymisiere ich mit diesem Plugin die IP der Besucher meiner Seite.

(Hinweis: Man muss dem Besucher auch ein Widerspruchsrecht einräumen. Das werde ich über diesen Link auf meiner neuen Datenschutz-Seite realisieren…)

Embedded YouTube Videos. Ich habe die Videos, die ich über YouTube eingebunden habe, angepasst. Beim Einbetten der Videos (teilen, dann einbetten) gibt es jetzt auf YouTube die Option »Erweiterten Datenschutzmodus aktivieren«.

Der Link ändert sich bei mir dabei von »https://www.youtube.com/« auf »https://www.youtube-nocookie.com/« geändert.

Mehr dazu auf der Seite der technischen Universität Freiberg.

Zu vimeo habe ich aktuell nichts gefunden. Daher werde ich keine Videos von dort einbinden.

Tweets aus Twitter. Ich bin ein Fan von Twitter und bette von dort Tweets ein. Ich habe jetzt aus allen eingebetteten Tweets den Javascript Teil herausgenommen (<script src=”//platform.twitter.com/widgets.js” async=”” charset=”utf-8″></script>), so dass nur noch Text angezeigt wird (siehe hier). Ebenso zeige ich nicht mehr im iFrame meine aktuellen Tweets auf diesem Blog an.

Indizierung bestimmter Seiten. Die Indizierung meiner Impressum- und Datenschutzseite seitens Google und anderen Suchmachschienen habe ich abgestellt. Ich will vermeiden, dass diese Seiten automatisch nach juristischen Fehlern durchsucht werden, um anschließend mich abmahnen zu können.


2 Antworten zu “Wochenrückblick 15|2018 – Egos, Glamour und der liebe Datenschutz”

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