Der Riss arbeitete sich von links unten nach oben in alle Richtungen durch. Es sah aus wie ein künstlerisch gestaltetes Fensterglas oder das Netz einer betrunkenen Spinne. Wenn das Gorillaglas an einem Handy zersplitterte, dann war es im Gegensatz zu einem Marmeladenbrot egal, wo es zuerst auf dem Boden auftraf.
»Dein Handy ist kaputt! Ist das nicht neu?« Verwundert sprach ich das Offensichtliche aus und schien eine unverheilte Wunde wieder aufzureißen.
»Ja.« Kurz, knapp, etwas genervt fiel die Antwort aus, unter der etwas Wütendes wieder aufflackerte, das gegen mich gerichtet zu sein schien. (mehr …)
Jeden Morgen wachen wir auf und gehen zur Arbeit. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat um Monat.
Wir arbeiten acht oder mehr Stunden, um irgendwann befördert zu werden, um mehr zu verdienen, um dann noch mehr zu arbeiten, weil das erkaufte Glück schnell aufgebraucht ist und die Dosis erhöht werden muss. Dann arbeiten wir noch mehr, denn nach oben hin gibt es keine Grenze.
Und so rennen wir immer schneller, um voranzukommen und sind wie ein Hamster im Hamsterrad gefangen – oder ist es lediglich ein verzweifelter Versuch, zu entkommen? Denn manchmal fragen wir uns: Soll es das gewesen sein? Ist das alles, was das Leben zu bieten hat? Bekommen wir immer nur ein Stückchen Mehr von etwas, das auf Dauer nicht ausreicht.
Das ist doch Wahnsinn! Oder besteht der Wahnsinn nicht darin, alles so zu belassen und trotzdem auf Besseres zu hoffen?
Aber, etwas anderes haben wir nicht gelernt – und so schlecht geht es uns nun auch nicht. Niemand zeigt uns, wie wir ein besseres Leben führen können; nirgends lehrt man uns einen alternativen Lebensentwurf, sondern nur besser, schneller, effizienter und produktiver zu sein – als die anderen. Denn wir haben kein Miteinander, sondern nur Konkurrenten, die uns den Weg nach oben streitig machen.
Hoffen oder warten wir daher nicht mehr oder weniger auf den einen, besonderen Moment, der unser Leben verändert und sich alles zum Besseren wendet?
Jener erhoffte Moment beginnt bei dem gestressten Manager John, der sich die Frage nach dem Sinn und Unsinn seines Lebens stellt, in dem Augenblick, als er in einem Stau auf der Autobahn steht – eine Metapher für den eigenen Stillstand und das Nicht-Vorankommen. Er beschließt, nicht mehr wie die anderen auf die Auflösung zu warten, sondern schert heraus indem er eine 180 Grad Wendung macht – quasi gegen den Strom schwimmt. Aber sein vermeintlicher Befreiungsschlag führt nur zum stundenlangen Herumirren auf unbekannten Straßen, um kurz vor der Verzweiflung an einem ungewöhnlichen Ort wie in dem Café am Rande der Welt zu landen. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte des Buches »Das Café am Rande der Welt« (Amazon Werbelink) von John Strelecky. (mehr …)
Walter White sitzt abends alleine an der Bushaltestelle, auf dem Weg zurück ins Krankenhaus. Er war vorher häufiger alleine unterwegs und keiner wusste, wo er war und was er machte. Seine Frau versetzte das immer in große Sorge, da sie sich dadurch aus seinem Leben ausgeschlossen fühlte.
Es kleben noch vereinzelt Regentropfen an den Scheiben des Bushäuschens. Er wirkt mit seinem gesenkten Haupt niedergeschlagen und traurig. Dann hebt er langsam seinen Kopf und sein Blick fällt auf ein Stück Papier rechts an der Innenseite der Scheibe. Der Zuschauer kann in Spiegelschrift die in großen, roten Lettern geschriebenen Buchstaben M I S S I N G lesen. Direkt darunter befindet sich ein schwarzweißes Foto mit einem lächelnden Mann. Es ist er.
Zeit ist relativ – und zwar relativ zu kurz! Egal, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit. Egal, wie viel man davon hat! Vermutlich wird sie heimlich von Schwarzen Löchern gefressen! Wohin sonst würde sie verschwinden! Immerhin, so könnte man meinen, hätte man dort drinnen dann genug davon, denn dort dehnt sie sich angeblich unendlich lange aus. Dennoch bringt uns das nicht viel. Warum nicht?