Irre Korrelation oder Wie man sich täuschen kann

Montag, 07.12.2020. Gütersloh.

»Am Montag eher schlecht«, antworte ich.

Es ist kaum 8 Uhr und wie soll man sonst an einem Montagmorgen auf die Frage eines Kollegen reagieren, wie es einem ginge.

»Ich weiß nur nicht, ob das am Montag oder am Wochenende liegt.«

Dann fahre ich fort, dass ich die Beobachtung gemacht hätte, dass die schlechten Montage ja jedes Mal auf ein Wochenende folgen würden. Daher läge die Schlussfolgerung nahe, dass das Wochenende die Ursache für den schlechten Montag sei.

Natürlich räume ich gleich ein, dass das ein Beobachtungsfehler sein könnte bzw. eine falsche Schlussfolgerung.

Ich, mein Köper und das Bett

Donnerstag, 21.03.19. Bielefeld.

Ich habe Probleme im Bett.

Ich wache zu früh auf, meistens so gegen 5 Uhr, und daran scheint nichts etwas ändern zu können. Daher versuchte ich, meinen Körper zu überlisten und ging gestern früher ins Bett. Es war vor 22 Uhr. Ich dachte an entspanntes Zu-Bett-Gehen, in Ruhe ein Buch lesen und ein wenig in Gedanken den Tag Revue passieren. Das klang so wundervoll! Doch kaum lag ich im Bett, schlief ich ein und wache mitten in der Nacht auf. So ein Mist!

Ich greife nach dem Smartphone, um mir Gewissheit zu verschaffen und ein gnadenloses 3:38 leuchtet kalt auf dem Display auf. Zu früh, um aufzustehen, zu spät, um weiterzuschlafen. Dennoch drehe ich mich zur Seite und versuche, weiter zu schlafen. Es gelingt mir nach einer gefühlten Ewigkeit, aber da meldet sich auch schon mein Smartphone. Ich wache auf wie besoffen und der Morgen fühlt sich zum Kotzen an.

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Lasst mich arbeiten

»Siri! Wie spät ist es?«

Ich brülle die Frage in die Nacht hinein, obwohl mir dunkel schwant, dass es recht früh ist, denn noch immer sickert das künstliche Licht von den Laternen an der Straße dünn durch die Jalousien.

Heute bin ich wieder ohne fremde Hilfe aufgewacht. Keine rollenden Mülltonnen. Keine aufheulenden Motoren in wartenden Autos. Keine grölenden Nachtwanderer. Keine aufputschenden Schuldigen, auf die ich sauer sein könnte, und die man als Ausrede braucht?! Die waren nie da, wenn ich sie brauchte. Nur ich im Bett. Wach. Auf der Suche nach der verlorenen Schlafenszeit. Wie viel Zeit habe ich verloren?
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Eine E-Mail-Adresse für meine Gedanken oder Wie mein Denken funktioniert

Freunde von mir meinen, ich denke zu viel – nach. Sie beziehen das auf Menschen. Vielleicht haben sie recht. Trotzdem ist das einseitig, z. B. wissen sie nicht, ob und wie viel ich über meine Arbeit nachdenke oder wie mein Denken generell funktioniert oder warum ich mir mehr Gedanken mache als sie. Ich glaube nicht, dass ich mir mehr Gedanken als sie mache; ich glaube eher, dass ich kommunikativer bin als sie. Und vielleicht liegt hierin ein Grund, warum ich schreibe. “Eine E-Mail-Adresse für meine Gedanken oder Wie mein Denken funktioniert” weiterlesen