Wochenrückblick KW17|2018 – Fit und die Auswirkungen des DSGVO auf meinen Blog

Bielefeld um 7 Uhr morgens
Bielefeld um 7 Uhr morgens

Heute Morgen wieder aufgewacht, bevor ein Hahn krähen konnte. Hähne hörte ich schon lange nicht mehr, aber Esel, die durch die Straßen wieder torkelten. Was fängt man mit so vieeel Morgen eigentlich an, während die Welt noch schläft (außer den Besoffenen natürlich)?

Normalerweise schwanke ich zielsicher auf mein Sofa. Schnappe mir im Idealfall ein Buch und nicke bei den ersten Zeilen wieder ein. Wenn ich dann wieder aufwache, bin ich wie besoffen und kann mich den größten Teil des Tages wegschmeißen. Ich beschloss, was ich seit Jahren nicht mehr gemacht hatte: Ich ging früh zum Fitness.

Das ist sehr mutig von mir. Morgens bin ich so gelenkig und geschmeidig wie ein tiefgefrorenes Huhn und muss mich auf dem Laufband erst warm laufen. Doch wieder vergaß ich, wie belebend ein Aufreger über die anderen Mitglieder sein kann!

In meinem Wochenrückblick geht es neben meiner Fitness auch um die meines Blogs hinsichtlich der bevorstehenden DSGVO Bestimmungen.

Here we go.

Persönliches

Sport am Morgen. Ich fuhr um 7 Uhr los und fand ein nahezu leeres Fitness-Studio. Angenehme Ruhe und Frische. Keine Hektik, kein Gedränge. Kein Schweißgeruch, das aus freien Achseln die Luft unheilvoll schwängerte.

Zu meiner Überraschung fiel mir das Training leicht, keine trägen Muskeln oder ein ächzender Körper. Ich fühlte mich fit und munter. Die Leichtigkeit, die sich plötzlich in meinem Körper und meiner Verfassung wiederfand, beschwingte und motivierte mich als jäh ein unnatürliches Hecheln eines anderen völlig überforderten Mitglieds mich aus meinem Schwung herausriss.

Sein Geröchel oder der verzweifelte Drang, nach Luft zu schnappen wie ein Ertrinkender, störten mich nicht, aber seine Art des Atmens pumpte in so kurzen Zeitintervallen Gerüche aus seinem Inneren in die nahezu leere Flächen, dass die Luft binnen Sekunden mit einem penetranten Mundgeruch aufgefüllt wurde, dass jeder es Kilometer gegen den Wind gerochen hätte. Meine Güte! Hatte der schweißüberströmte Mann seine Zähne nicht geputzt und nächtelang am Hintern einer toten Ratte gelutscht?!

Glücklicherweise ging er wieder weg, und ich war spätestens nach dieser Begegnung wach. Mein Training verlief gut. Und weil ich Blogs wie von Anke Gröner, der Kaltmamsell und Brüllen für die vielen Bilder (und ihre fast täglichen Einträge) bewundere, konnte ich in der Abgeschiedenheit der anderen Fotos machen. Du siehst sie hier.

Kurz nach 8 Uhr war ich mit Brust- und Trizeps-Training fertig. Nach ein paar sinnlosen Situps, denn die schützende Fettschicht lässt die darunter gestählten Muskeln nicht ans Tageslicht, fuhr ich heim. Ich hatte noch den ganzen Tag vor mir und hatte bereits einen Punkt erfolgreich abgehakt. Ein tolles Gefühl!

DSGVO

Die nahende DSGVO zeigt schon erste Wirkung. Der Autor Marcus Johanus kündigt in seinem heutigen Artikel »Die Tage dieses Blogs sind gezählt« an, dass er seinen Blog vorerst nicht mehr weiterführen wird. Zu unsicher und unbekannt ist ihm die neue Verordnung für Datenschutz. Da er seinen Blog auf WordPress und nicht wie ich auf einem gemieteten Server betreibt, hat er die Funktionen nicht unter Kontrolle und kann somit nicht die Folgen für sich abschätzen. Das verstehe ich allzu gut.

[Einschub 02.05.18] Madame Read on hat die DSGVO auch erreicht. Interessanterweise erwähnt sie u.a. die Kommentar- und Like-Funktion, die sie auch erwägt, abzustellen.

Ich habe auch kurz erwogen, meinen Blog komplett zu schließen, aber dann dachte ich mir, ich kann alles herausnehmen, was nicht DSGVO-konform ist. Ebenso müssen Anbieter wie Automattic (denen gehört WordPress), Facebook, Twitter, Google etc. ihre Dienste auch datenschutzkonform anbieten. Alles, was ich nicht verstehe oder mich nicht überzeugt, schalte ich dann ab.

Diese Woche habe ich weiter an den aktivierten Plugins und Aufrufen auf andere Seiten meiner WordPress Installation gearbeitet. Woche für Woche ein Stück.

Google Fonts. Ich habe das Plugin »Clearfy« installiert und die Einbindung der Google Fonts abgestellt. Google erlaubt es, diese Fonts herunterzuladen und bei sich lokal auf dem Server abzulegen.

Kommentarfunktion. Weiterhin habe ich die Kommentarfunktion bei mir ausgeschaltet, die ohnehin kaum genutzt wurde. Da ich meine Artikel auf Facebook, Twitter und Pinterest teile, werden sie dort kommentiert. Damit habe ich jetzt keine Probleme, dass personenbezogene Daten wie die Email-Adresse und die IP Adresse dort bei mir gespeichert werden.

Alte Artikel. Falls es dich interessiert: Das Ausschalten der Kommentarfunktion in alten Artikeln habe ich einfach über die Option »Kommentare zu Beiträgen, die älter als “1” Tage sind schließen« unter »Einstellungen > Diskussion« vorgenommen.

Abo. Außerdem fand ich den Aufwand, um Kommentare zu abonnieren, zu aufwendig für das, was ich davon habe, auch wenn ich bereits das Plugin Subscribe to Double-Opt-In Comments installiert hatte.

Gravatare. Es gibt noch einen weiteren Punkt bei den Kommentaren, das waren die eingeschalteten Gravatare, die ich eigentlich ganz nett finde. Jedoch werden die Bilder von deren Server abgerufen.

Webmention. Mit dem Abschalten der Kommentare werden auch keine Kommentare, Likes etc. von Facebook oder Twitter auf meine Seite übertragen (hier mein Artikel zu Webmention). Auch dort werden kleine Bilder von den Personen angezeigt, die auf einen fremden Server liegen.

Likes. Es gab ein paar freundliche Leser, die meine Artikel gelikt haben. Das habe ich bei Jetpack abgestellt. Fand ich im Grunde nicht schlecht, denn es zeigte mir, ob meinem Leser mein Artikel gefällt. Als ich darüber nachdachte, kam es mir vor, wie so eine Art Orden, die unter meinem Artikel baumeln, um es aufzuhübschen. Als ich bei Jetpack las, dass sie bei WordPress angemeldeten Usern die IP speichern (siehe »Data Used > Site Owners / Users: ›Additionally, for toggle tracking (detailed below): IP address…‹«), habe ich die Funktion sicherheitshalber ausgeschaltet.

Doch so richtig und wichtig der Datenschutz auch ist, bleibt die Frage, warum die Browserhersteller nicht auch dazu verpflichtet wurden, einfache Funktionen, wie die IPs zu anonymisieren oder Cookies zu unterdrücken, bereit zu stellen. Im Verkehr sagt doch auch niemand, die Straßen müssen sicherer werden, dann ist es egal, welches Auto man fährt… Noch weniger verstehe ich, warum man nicht auch etwas gegen das – ich nenne es salopp – Abmahnen unternommen hat. Man könnte sich fragen, wer wird hier vor wem geschützt…

Ich werde sukzessiv alle meine Plugins, alle angebunden Dienste und was mein WP noch so aufruft durchgehen und, wenn nötig, abschalten – eigentlich ist es nie schlecht, mal aufzuräumen und sich die Frage zu stellen: Mache ich etwas für mich oder für meine Leser. Madame Read On formuliert es abschließend so treffend:

»Glauben Sie mir, das Teuerste was ich habe sind meine Leser.«


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