Mittwoch, 15.01.20. Bielefeld.
Der Titel klingt philosophischer als mein Text ist. Aber ich mag es, wenn ein Text eine ungeplante Interpretationsebene erlaubt: Das Leben operationalisiert und auf Zahlen heruntergebrochen. Vielleicht sind es lediglich diese Daten, die uns überdauern und lange bestehen bleiben, wenn wir längst nicht mehr da sind. Je nach Laune finde ich diesen Gedanken amüsant oder tröstlich.
Was meinen unsterblichen Code betrifft: Zeilen von mir sind immer noch in der SAP CRM Standardsoftware, ich glaube, ab der Version 3.1 bis zum CRM 7.x. Doch irgendwann wird dieses CRM von der neuen Lösung C/HANA abgelöst werden und dann ist auch das weg. So viel zur Unsterblichkeit. Ok, zurück zum Profanen und dem eigentlichen Inhalt.
Ich programmiere sehr gerne und das seit meinem 13ten Lebensjahr. Seitdem habe ich gefühlt Millionen von Zeilen programmiert. Das meiste davon dürfte mit der Software und/oder dem Unternehmen verloren gegangen sein oder veraltet und damit auch absehbar verloren. Wie viel von all dem übrig bleibt weiß ich nicht. Ich weiß nicht einmal, wie viel dieses »Wie viel« aus meinem vorherigen Satz ist.
In meiner gesamten Zeit des Programmierens, angefangen mit Babyschritten auf dem C64er und dann später als externer SAP Berater, habe ich mich jedoch nie gefragt, wie viele Zeilen Code ich programmiert habe. Erst ein Blogeintrag auf »fortlaufend« von André Spiegel brachte mich auf die Idee. Darin erwähnte er, 300 Zeilen Code geschrieben zu haben, was für ihn so viel wie nie zuvor war (leider finde ich den Artikel nicht mehr).
Dreihundert?, dachte ich. Das ist doch etwas, was ich täglich locker programmiere, wann immer mir außerhalb der Meetings und meiner Teilprojektleitung noch Zeit übrigblieb. Zumindest könnte ich die Anzahl meiner Programmierzeilen für mein aktuelles und fast abgeschlossenes Teilprojekt ermitteln.
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