Heute Morgen zerknittert aufgewacht und mutig in den Spiegel geblickt. Darin auf meiner rechten Wange die sanften Küsse meines Kissens entdeckt. Ich zog die Enden meines Mundes zu einem Lächeln hoch. Fühlte sich schwerer an als Klimmzüge. Die Bettdecke lachte im Hintergrund, als wollte sie sagen, ich hätte mehr Falten als sie. Ich schüttelte sie durch. Dann ging ich ins Bad. Wieder erwartete mich ein Spiegel – für mein Aussehen hatte ich eindeutig zu viele Spiegel in der Wohnung! Und keiner funktionierte so, wie ich es wollte. (mehr …)
Schlagwort: Selbsterkenntnis
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Judo, das klang für mich alles andere als cool. Als ich mich als Jugendlicher dafür einschrieb, wusste ich nicht einmal, dass es sich um eine Kampfsportart handelt. Damals begeisterte ich mich für Kung Fu, angeregt durch Bruce Lee und Shaolin Filme. Judo hingegen war „der sanfte Weg“. Keine Schläge, Tritte oder beeindruckenden Bewegungen. Die Kunst bestand vielmehr darin, durch Nachgeben einen Sieg über seinen Gegner zu erringen. Man nutzt die Kraft des manchmal viel kräftigeren Gegners aus. Vielleicht gibt man ihm einen kleinen Schubs, um ihn in die richtige Richtung zu lenken. Besiegt ihn mit minimalstem Aufwand und maximalstem Effekt. Im Grunde etwas wie die Kunst, den Gegner sich selbst besiegen zu lassen ohne ihn dabei zu verletzten!
Es dauert seine Zeit, bis ich Judo und die in ihm innewohnende Haltung zu verstehen und zu schätzen verstand. Nur dass sie mir kürzlich auf der Autobahn helfen würde, damit hätte ich nie gerechnet! Nun, im Autoverkehr von Gegnern und Kampf zu sprechen klingt nicht ganz richtig, aber so falsch fühlt es sich dennoch nicht an.
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