Freitag, 12.07.19 Frankfurt.
Würde mir jemand diese Geschichte so erzählen, würde ich »Blödsinn!« rufen und denjenigen für einen totalen Versager halten, weil derjenige in einem deutschen Flughafen nicht zurechtkommt. Ich meine, hey, hier ist doch alles super organisiert.
Aber
so ist das, wenn du etwas selbst erlebst und in deinem Leben an diesen Punkt gelangst,
für den du eigentlich zu cool arrogant bist und dort gerne einfach jemanden
anbrüllen möchtest, aber du völlig ausgehebelt wirst, weil du niemanden findest,
der dafür zuständig ist.
Jetzt bin ich an diesem Punkt und so wütend und vielleicht auch verzweifelt. Ich will einen klaren Gedanken fassen, alles andere ergibt keinen Sinn bzw. ändert nichts an meiner aktuellen Situation. Es kostet mich jedoch Kraft, meine Gedanken auf den nächsten, sinnvollen Schritt zu konzentrieren. Sie wollen gleichzeitig in verschiedene Richtungen ausschlagen. Allesamt in eine unangenehme.
Wie fragil meine selbsterschaffene Welt doch ist und wie dünnhäutig sie sein kann. Als mein Hinflug nach Salzburg nervenaufreibend verlief, rechnete ich zumindest mit einem angenehmeren Rückflug.
Pustekuchen! Wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, dann belehrt irgendjemand – wer immer das auch ist, zeige sich! – einen eines Besseren.
Ich stehe inmitten trostloser Massen von wütenden und verzweifelten Reisenden, die sich zu hunderten vor den Informationsschaltern der Lufthansa im Frankfurter Flughafen erbrechen. Dahinter professionelle Gesichter in adretter Uniform. Dazwischen Schalter, die wirken wie unüberwindliche Barrieren und nur Zeit fressen statt zu helfen.
“Das Chaos, die Verzweiflung und der annullierte Flug” weiterlesen