Wie sollen junge Menschen lernen, feste Bindungen aufzubauen, wenn in den emotional fesselndsten Momenten Werbung mitten im Film kommt?!
Genau, ich habe es wieder getan. Trotz besseren Wissens. Fernsehen geschaut. Einen Film. Diesmal ganz. Also von Anfang bis Ende. Serien sind ok, aber einen Film mit Überlänge (128 Minuten) – nein!
»Blind Side – Die große Chance« mit Sandra Bullock lief so häufig als Wiederholung auf ProSieben oder SAT.1 (oder keine Ahnung wo noch), dass ich durch mein zufälliges Hineinzappen so viele Streifen daraus gesehen hatte, dass es mein Interesse weckte. Ich nahm mir vor, den Film in Ruhe an einem Stück anzuschauen. Pustekuchen! Durch mein geschicktes Herumzappen war mir etwas Wichtiges entgangen: die nervige Werbung. (mehr …)
Gestern Abend tat ich es wieder, gleich 4-mal, gleichzeitig: Fernsehen! Was soll ich sagen, ich bin ein Mann und kann Multitasking!
Ich schaue so selten wie möglich fern. Höchstens Nachrichten oder ein paar wenige Lieblingsserien – ich sollte nicht nachzählen, ich fürchte, das »wenig« könnte sich als Selbsttäuschung herausstellen. (mehr …)
Café am Rande der Welt von John Strelecky (Amazon Werbelink)
Jeden Morgen wachen wir auf und gehen zur Arbeit. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat um Monat.
Wir arbeiten acht oder mehr Stunden, um irgendwann befördert zu werden, um mehr zu verdienen, um dann noch mehr zu arbeiten, weil das erkaufte Glück schnell aufgebraucht ist und die Dosis erhöht werden muss. Dann arbeiten wir noch mehr, denn nach oben hin gibt es keine Grenze.
Und so rennen wir immer schneller, um voranzukommen und sind wie ein Hamster im Hamsterrad gefangen – oder ist es lediglich ein verzweifelter Versuch, zu entkommen? Denn manchmal fragen wir uns: Soll es das gewesen sein? Ist das alles, was das Leben zu bieten hat? Bekommen wir immer nur ein Stückchen Mehr von etwas, das auf Dauer nicht ausreicht.
Das ist doch Wahnsinn! Oder besteht der Wahnsinn nicht darin, alles so zu belassen und trotzdem auf Besseres zu hoffen?
Aber, etwas anderes haben wir nicht gelernt – und so schlecht geht es uns nun auch nicht. Niemand zeigt uns, wie wir ein besseres Leben führen können; nirgends lehrt man uns einen alternativen Lebensentwurf, sondern nur besser, schneller, effizienter und produktiver zu sein – als die anderen. Denn wir haben kein Miteinander, sondern nur Konkurrenten, die uns den Weg nach oben streitig machen.
Hoffen oder warten wir daher nicht mehr oder weniger auf den einen, besonderen Moment, der unser Leben verändert und sich alles zum Besseren wendet?
Jener erhoffte Moment beginnt bei dem gestressten Manager John, der sich die Frage nach dem Sinn und Unsinn seines Lebens stellt, in dem Augenblick, als er in einem Stau auf der Autobahn steht – eine Metapher für den eigenen Stillstand und das Nicht-Vorankommen. Er beschließt, nicht mehr wie die anderen auf die Auflösung zu warten, sondern schert heraus indem er eine 180 Grad Wendung macht – quasi gegen den Strom schwimmt. Aber sein vermeintlicher Befreiungsschlag führt nur zum stundenlangen Herumirren auf unbekannten Straßen, um kurz vor der Verzweiflung an einem ungewöhnlichen Ort wie in dem Café am Rande der Welt zu landen. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte des Buches »Das Café am Rande der Welt« (Amazon Werbelink) von John Strelecky. (mehr …)
Kinder sind neugierig auf die Welt und fragen unverhohlen und ohne Scham. Auf solche Momente reagieren wir dann wohlwollend aus einem Gemisch aus Rührung und Amüsement, während es manchmal für die Eltern peinlich ausgeht. Daher eignen sich Kinder hervorragend für Werbung. Besonders rührend wirken Erwachsenen-Probleme aus der Kinderperspektive. Eines dieser hochemotionalen Probleme betrifft das männliche Haar, das empfindlich und scheu auf das Älterwerden reagiert. Ohne Ankündigung und Not beginnen sie eine Diät und werden fortan immer dünner. Ein Mittel verspricht hier Hilfe, doch am Ende sträubten sich mir die Haare, denn eine unangenehme Erkenntnis in der Zukunft stand dem unwissenden Kind dieser Werbung bevor.