Die Rückleuchten der Autos spiegeln sich wie Lichter einer Weihnachtskette auf dem dunklen Lack meines Wagens. Ich stehe unvorbereitet im Stau. Ok, wann ist man je auf einen Stau vorbereitet?! In meinem Blickfeld leuchten die vier gelben Buchstaben IKEA auf. Dort will ich gar nicht hin. Eigentlich weg. Doch egal, welche Richtung ich nehmen würde, die Straßen in beide Richtung sind voll. Weihnachten scheint seinen Schatten vorauszuwerfen.
(mehr …)Schlagwort: Weihnachten
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Kinderhände flogen über die weißen und schwarzen Tasten. Entlockten dem Klavier Töne, die schief im Raum hingen. Töne, die langsam herunter purzelten und sich den Weg in die Herzen der Eltern bahnten. Die Herzen gerieten sofort aus dem Takt und verwandelten mit verändertem Herzschlag die angeschlagenen Töne in wohlklingende Melodien. Am Ende füllte sich das Herz mit sentimentalem Stolz und quoll bei einigen Eltern als Träne über.
Ich schloss die Augen, um so zu tun, als ob ich mich voll auf die Musik konzentrieren und sie genießen würde. In Wirklichkeit war ich so müde, dass ich jederzeit wegzunicken drohte und nicht mehr dagegen ankämpfen konnte. Also schloss ich meine Augen für einen Moment und nickte sofort weg. Glücklicherweise verspielte sich immer wieder ein Kind und riss mich aus meinem oberflächlichen Schlaf. (mehr …)
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Ich war eben in der Bielefelder Innenstadt. Meine Güte, wie voll das ist! Mildes Wetter gepaart mit Weihnachtseinkaufsstress. Überall drängende Menschenmassen. Kam nirgends durch. Musste mich in den Menschenstrom einreihen. Wurde entschleunigt. Und trotzdem suchte ich nach einer Lücke, um mich durchzuwurschteln, als plötzlich ein bestimmender und maßregelnder Ton mich ablenkte und meinen Blick auf eine Mutter lenkte. (mehr …)
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Es ist abends und ich eile noch schnell zum Supermarkt.
Von den Lautsprechern rieselt leise die Weihnachtsmelodie „Stille Nacht“. Jetzt erst fällt mir auch die Weihnachtsdekoration auf. Leuchtende Sterne. Lichterketten. Nussknacker. Farben in Weihnachtsmannrot, Engelsgold und in gesprenkeltem Weiß, das sich wie Schneeflocken gemütlich um die Waren gelegt hatte.
Nett, denke ich mir und fange an, etwas langsamer zu gehen. Nur kein Stress machen! Dann muss ich auch nicht die Frau vor mir überholen. Indes schiebt sie hastig ihren Einkaufswagen vor sich im Gang her. Stets den Kopf nach links und rechts werfend. Ihr Blick hastet von einem Regal zum anderen. Scannt in Windeseile die Waren. Mit einem Mal entdecke ich drei Kinder bei ihr, die sich zwischen ihr und dem Einkaufswagen umhertummeln.
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