»Wir glauben oft, man müsse ein Genie sein, um Mathematik zu kapieren – entweder man hat ›es‹, oder man hat es eben nicht. Schoenfeld ist dagegen der Ansicht, es sei weniger eine Frage der Fähigkeiten als eine Frage der Einstellung. Wer bereit ist, sich anzustrengen, kann Mathematik beherrschen. Erfolg ist das Ergebnis von Ausdauer, Hartnäckigkeit und der Bereitschaft, 22 Minuten lang an einem Problem abzuarbeiten, das die meisten Menschen nach 30 Sekunden hinwerfen würden.«
Aus Malcom Gladwells Buch »Überflieger« (Amazon Werbelink)
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Ich musste an dieses Zitat denken, als ich die letzten Tage viel über Peter Scholze las. Vor zwei Tagen erhielt er mit nur mit 30 Jahren die Fields-Medaille, auch als Nobelpreis für Mathematik bekannt. Vor allem eine Passage, die ich über ihn las, stach mir sofort ins Auge (keine Sorge, es tat nicht weh) und blieb in meinen Gedanken hängen. Leider finde ich den Artikel nicht mehr, erinnere mich aber sinngemäß an den Inhalt. Als Peter Scholze mit 16 Jahren den Beweis des Großen Satzes von Fermat sah, sagte er, dass er davon nicht verstand. Also begann er, sich durch den Beweis durchzuarbeiten und alles nach und nach nachzuschlagen. Wann immer er etwas nicht verstand, eignete er sich das fehlende Wissen an. Und wenn ihm beim nachgeschlagenen Wissen auch das Wissen fehlte, so verfuhr er ebenso. Wie die Äste eines Baumes durchdrang er auf seine Weise den mathematischen Himmel. “Die 10.000-Stunden-Regel” weiterlesen