Eiskaltes Wasser. Trübe Dunkelheit. Blau-mattes Licht durchbrach die Eisdecke über mir. Schock. Starre. Mein Körper plumpste wie ein Stein bis zum Grund. Wehrlose Bewegungslosigkeit. Mit aufgerissenen Augen blickte ich panisch nach oben. Die Plötzlichkeit der Kälte hatte meinen Körper in sich zusammenziehen lassen und meine Seele für einen Moment wie Zahnpasta aus einer Tube aus ihr herausgequetscht. Für diesen kurzen Moment verlor ich jegliche Kontrolle über meinen Körper, über meine Gedanken und über mein Leben. Das Wasser schloss mich ein und fesselte mich mit Kälte. Angst. Panik. Eine Ewigkeit verging. Dann ein Schrei. Gefangen in Hunderten von Luftbläschen eilten dicht-gedrängte Kügelchen silber-schimmernd aus meinem Mund nach oben. Zerplatzen ungehört an der unteren Seite der Eisdecke. Dunkle Schatten tanzten auf dem Eis. Plötzliche und unkontrollierte Schwimmbewegungen, bedrängt von einem Gedanken: »Schwimm nach oben!«
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