Samstag, 15.12.18. Bielefeld. Die Garderobe einer Diskothek ist ein wunderlicher Ort, an dem Kleidungsstücke manchmal magisch verschwinden, so ähnlich wie im Wandschrank in Narnia. Jedoch gibt es einen feinen Unterschied: das Kleidungsstück kommt von dort nie wieder zurück.
(mehr …)Schlagwort: Disco
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Aus der Dunkelheit zwischen dem pulsierenden Licht leuchten zwei pechschwarze Augen auf und zaubern das Versprechen einer heißen Nacht. Diese Vorstellung prickelt lüstern und unbehaglich in meinem Kopf. Eine Nacht mit dieser Wildkatze und ich brauche drei Tage Erholung!
Blickt sie mich an?
Irgendwo zwischen meinen Gedanken und den Menschen auf der Tanzfläche flackert ein Lächeln auf ihren Lippen auf.
Meint sie mich?
Dann fallen ein paar verwirrte Haare ihr ins Gesicht, die sie mit der Hand, begleitet von einer Aufwärtsbewegung ihres Kopfes, lässig zur Seite wirft, als wäre es ein Teil ihres Tanzes. Während all dieser wohlchoreografierten Bewegungen schaut sie mir für einen kurzen, endlosen Moment direkt in die Augen und blickt dann weg. Verschwindet in der Menge, im Licht, in der laut dröhnenden Musik. (mehr …)
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Ich bin schon häufiger an der Tür von Discos abgewiesen worden und das auf nahezu jede erdenkliche Art und Weise, aber was mir beim far out in Bielefeld passierte, machte mich sprachlos.
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Ich schaute mir den Stapel Frauenfotos an, die mir der Bielefelder Starfriseur Michael Rosinski (er war der Udo Walz seiner Zeit) in die Hand drückte. Vereinzelt irritierende Bilder von werbeungeeigneten Gesichtern tauchten blass und dennoch aufmerksamkeitserregend zwischen Hochglanz-Schönheiten auf. Sollte ich sie per Photoshop korrigieren?Als hätte er meine Frage gehört, sagte er, dass es bei den Fotos nicht um Frisuren ginge, sondern um das Make-Up. Jeweils zwei Fotos von einer Frau: vorher und nachher – ungeschminkt und geschminkt. Zwei Welten eines Gesichts, vereint auf einem Werbeflyer für seine Friseurläden in Bielefeld und Berlin.
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Hilda! Klein. Dunkelblond. Wahnsinnig süß. Nicht dünn, aber auch nicht dick. Ich erinnere mich nicht, sie lächeln gesehen zu haben. Einmal vielleicht. Vielleicht lag das an ihren kleinen Zähnen, die ihr selbst nicht gefielen. Oder vielleicht lag es auch an mir. Vielleicht wollte sie genau das ausdrücken als sie mir ihre Telefonnummer gab und meinte, ich solle sie anrufen, wenn ich das nächste Mal ins Cafe Europa ginge. Oder wie soll ich sonst ihre Reaktion auf meinen Anruf bewerten? Vielleicht hätte ich es wissen müssen, als sie auf meine Nachrichten nicht reagierte. Ich rief sie dennoch an.Das Telefon klingelte.
Einmal.
Zweimal.
Noch einmal.
Dann wieder.Aha, dachte ich mir, sie wird nicht drangehen. Und dann ein „Hallo!“ Das klang wütend und gar nicht nach ihr.
Es war eine Männerstimme.
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