Über mein Schreiben

3.025 Tage für schlechte Ideen & gute Artikel

Seit dem ich meinen ersten Artikel auf diesem Blog veröffentlicht habe, sind 8 Jahre, 3 Monate und 11 Tage oder auch 3.025 Tage vergangen. Hätte ich seit dem 14.03.2010 jeden Tag einen schlechten Artikel geschrieben, schriebe ich wahrscheinlich bessere Artikel als diesen.

Diese Überlegung, besser Berechnung, ging mir durch den Kopf als ich den kurzen Text »The two simple secrets to good ideas« von Seth Godin las. Darin beschreibt Seth, wie es der Titel schon verrät, das Geheimnis guter Ideen.

Das erste und größte Geheimnis sei, viele schlechte Ideen zu haben bzw. zu entwickeln. Denn irgendwann schleicht sich auch eine gute Idee unter die schlechten. Es ist ein Training wie beim Sport. Mit der Zeit wird man besser, also schlecht auf höherem Niveau.

Das gleiche gilt für das Schreiben.

Auch für das Schreiben gilt: um gut zu werden, muss man schreiben, schreiben und schreiben. Ob es gut ist, spielt anfangs keine so große Rolle (wer sagt, was gut oder schlecht ist?).

Auch wenn es so einfach klingt, viele schlechte Texte zu schreiben ist ebenso eine Herausforderung – denn jetzt mal ehrlich, wie viele schlechte Ideen oder Texte kannst du dir ausdenken? Es werden bestimmt nicht so viele sein, wie du dir es vorstellst. Es sind weit weniger.

Allerdings ist das Schreiben von schlechten Texten einfacher, als der Versuch, gute Texte zu schreiben. Doch je mehr du schreibst, desto besser wirst du und entwickelst eine bessere Schreibroutine, die wiederum zu mehr Texten führt.

Aber woher weißt du, dass dein Text gut ist? Oder umgekehrt, dass dein Text schlecht ist? Woran machst du das fest?

Ich habe über 300 Artikel veröffentlich, ebenso hunderte von Tweets oder duzender Einträge auf Facebook oder wo auch immer verfasst, doch vorhersagen, ob ein Text gut oder schlecht ist, konnte ich nicht bzw. gut ankommt (eigentlich muss ein anderer den Text bewerten).

Fand ich selbst meinen Text gelungen und klug, geistreich, hintersinnig, schien das meine Leser nicht zu interessieren. Texte, die ich für zu einfach oder platt hielt – also schlecht, wurden häufiger gelesen, gemocht, kommentiert, als wollte mich jemand ärgern.

Es gibt also zwei Bewertungssysteme: meins und das meines Lesers, also deins!

Daher ist es ebenso wichtig, nicht nur gute Ideen zu entwickeln, sondern beispielsweise diese als Artikel zu veröffentlichen.

Dann bliebe nur die Frage nach dem Durchhaltevermögen offen, also der Motivation, denn, was wäre, hätte ich – oder du – tatsächlich an diesen 3.025 Tagen 3.025 Artikel geschrieben und veröffentlicht…? Das wäre an sich schon eine beachtliche Leistung.