Wochenrückblick 20|2018 – Traumhochzeit und der Sex in ungewöhnlichen Orten

Time to get serious
Neue Brille, neuer Look

Gestern. Ich rufe die Seite von Spiegel-Online auf. Mal schauen, was in der Welt so los ist. Eine Hochzeit wie im Märchen.

Prinz Harry und Meghan küssen sich zärtlich. Herzensangelegenheit. Ich scrolle runter. Harry und Meghan winken glücklich den Menschen zu. Höhepunkte. Ich scrolle weiter. Eine weitere Kussszene aus einem anderen Blickwinkel, doch diesmal mit Wortspiel »Just Harryed«. SPON weiß anscheinend nicht mehr, was sie über die Hochzeit schreiben soll, und zitiert einfach eine andere Zeitung. Es ist wichtig, am Ball zu bleiben (nein, über Bye Bye Bayerns Abgang schreibe ich nichts). Die Metaebene ist erreicht. Daher kommt auch noch das Hochzeitskleid zu Wort. Es gab sich betont schlicht und bemühte sich um Understatement.

Spiegel.de am 19.05.2018
Spiegel.de am 19.05.2018

Ich scrolle immer noch. Was ist hier los?! Endlich mal etwas anderes als Märchen, Hochzeit, Prinz oder Prinzessin: Kritik, allerdings an dem Kommentar des ZDFs. Jetzt kommt das gemeine Volk zu Wort, also Menschen aus Twitter. Ich lese nichts davon und scrolle eine gefühlte Ewigkeit weiter.

Erst nach der biblischen Zahl 9, also dem neunten Artikel, hört die Triumphschau, die Lobeshymne, das royale Märchen auf. So viel Glück und Freude frei von negativen Artikeln dazwischen – steht die Welt für diesen Moment still? Zu wünschen wäre es. Und wo war »Englands schönster Hintern«?!

An diesem Samstag war es unmöglich, dieser Traumhochzeit zu entkommen – wenn man Spiegel-Online liest oder ZDF schaut oder RTL oder…

Von Hochzeitsfall zu Fall

Ich mag keine Hochzeiten. Auf meine eigene würde ich erst gar nicht gehen. Aber mit dem Alter verschieben sich halt die Events und Locations. Früher häufiger Disco. Später mehr Hochzeiten, gefolgt von Taufen und irgendwann, hoffentlich sehr viel später, folgen die Trauerfälle. Zu meiner eigenen Beerdigung würde ich hingegen gehen. Da muss ich nur herumliegen.

Wie wäre es denn mit einer Scheidungsparty? Die Junggesellenfeier im Vorfeld dürfte der Hammer werden.

Aber ich will nicht ins Negative abgleiten. Drei Milliarden Menschen sollen das Ereignis verfolgt haben. Ich erinnere mich nicht mehr, wo ich diese Zahl her habe. MEEDIA beziffert die Zahl der Zuschauer auf über 10 Millionen im Deutschen Fernsehen. Zeigt das nicht die Sehnsucht der Menschen nach Glück, Frieden und Liebe? *seufz*

Ich gehörte nicht zu den Zuschauern, auch wenn dieser Artikel sehr hochzeitslastig erscheint. Das ist der Hochzeit eines Freundes in der letzten Woche geschuldet. Daher stammt auch mein Titelfoto. Die Hochzeit fand ich sehr schön (die des Freundes). Es war keines dieser Massenhochzeiten mit halben Hähnchen, die sich um sich selbst drehten. Nun gut, er ist Deutscher und unüblich, eine Feier auf türkische Art auszurichten. Die Jungs vom Junggesellenabschied sahen erstaunlich seriös in ihren Anzügen aus. Kleider machen Leute.

Visitenkarten und der DSGVO

Natürlich beschäftigte ich mich wieder mit dem DSGVO, die am 25. Mai kommt, also nächste Woche Freitag. Je näher der Termin rückt, desto mehr Artikel erscheinen und desto weniger scheinen sie zu beinhalten. Klingt wie ein Rascheln im Gebüsch, der die Vögel aufscheucht. Wird sich wirklich etwas ändern?

Interessant fand ich einen Artikel über den Austausch von Visitenkarten auf t3n. Als Berater ist das erste, was der Kunde bekommt, meine Visitenkarte. Nicht weil mein Name so schwer ist, dass ihn kaum einer richtig ausspricht, geschweige denn schreiben kann, sondern es gehört zum guten Ton. Eine Visitenkarte beinhaltet persönliche Daten. Im Artikel steht dazu:

»Bei strenger juristischer Auslegung kann man zu dem Schluss kommen, dass ein Unternehmen bei der Übergabe einer Visitenkarte direkt informieren muss, was es mit den Kontaktdaten machen wird…« (Quelle: t3n, Stand: 20.05.2018)

Sex in ungewöhnlichen Orten

Zum Abschluss noch etwas Amüsantes. In den 90ern verzauberte die RTL-Sendung »Traumhochzeit« mit Linde de Mol, nicht zu verwechseln mit der Tonart d-Moll, die Zuschauer daheim. Dort traten Paare gegen andere Paare an. In einem Spiel wurden die Paare getrennt voneinander befragt. Wenn die Antworten des Paares übereinstimmten, gewannen sie dafür Punkte. Natürlich kam das Thema auch auf sexuelle Vorlieben auf. In einer legendären Sendung lief der folgende Dialog ab (hier gefunden). Das Pech des Paares, die Sendung lief live.

Linda: »Wo hatten Sie das letzte Mal gemeinsam Sex?«
Er: »In der Küche.«

Danach wurde die Frau auf die Bühne geführt und ihr dieselbe Frage gestellt. Doch sie zögerte.

Sie: »Muss ich das beantworten?«
Er: »Bitte Schatz. Es geht jetzt um alles.«
Sie: »Aber das ist doch peinlich.«
Er: »Nein. Ich habe es doch schon beantwortet. Nun musst du es nur nochmal beantworten.«
Sie: »Also gut. Im Po.«

Ich hoffe, dass das Ehepaar Harry und Meghan bessere Orte für ihr Liebesspiel finden;-)