Aussicht genießen (Kalen Emsley on unsplash)

Andere Seiten oder »Woanders ist es auch schön«

Nach meiner großmündigen – besser großmäuligen – Ankündigung, dass ich mehr schreiben muss, also mindestens 2x die Woche, verdränge ich das Schreiben so weit wie möglich nach hinten. Samstage und Sonntage, die beiden letzten Tage der Woche.

Es ist wie mit dem vollen Kleiderschrank: Ich habe genug Schreibmaterial im Kopf, aber nichts Wirkliches zum Schreiben. Das eine passt jetzt nicht. Das andere gefällt mir nicht… Die Liste füllt sich schnell und wird langweilig lang.

So paradox es klingen mag, wenn ich schreibe gleicht es manchmal eher einer Flucht vor dem Schreiben. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Die Begrenztheit meiner Sprache oder Unklarheit meiner Gedanken. Nur ein diffuses Gefühl oder eine selbstgefällige Illusion, dass etwas Wahres meiner Formulierung anhaftet. Dann schließe ich frustriert das Word-Dokument, denn darin schreibe ich, und begebe mich auf andere Seiten, um mich dort von anderen Bloggern inspirieren zu lassen und die Aussicht zu genießen.

»Read on my Dear, read on.«

Diese wunderbare Überschrift »Woanders ist es auch schön« habe ich mir von der fabelhaften Frl. Read On ausgeliehen, denn meine Überschriften klingen eher nüchtern nach »Links« oder »Linkdump«. Sie hingegen schreibt lebendig, humorvoll und so ausgefeilt, es könnte aus einem Roman stammen.

»Was schön war«

Das faszinierende an Anke Gröner ist nicht nur, dass sie seit vielen Jahren nahezu JEDEN Tag über ihren Alltag schreibt, sondern wie sie die positiven Dinge in ihrem Leben hervorhebt. Sie spürt aus jedem Tag und jedem Erlebnis das Bleibende auf. Dabei lässt sie sich von nichts ablenken. Wenn sich jemand glücklich schreiben kann, dann sie. Eine tolle Idee, die bei anderen Bloggern Nachahmer findet. Wäre ich nicht so ein negativer Typ, würde ich ihr nacheifern. Aber wer weiß, vielleicht eines Tages…

»fortlaufend«

Mit einem Besuch auf der Seite von André Spiegel sieht man sofort das Besondere. Es sind tägliche Portionen kleiner poetisch ausgefeilter Kunststücke aus seinem Alltag. Vor allem die Form fasziniert mich. Kein Schnick-Schnack. Keine Bilder. Keine SEO Optimierung. Purer Text. Die Essenz eines Tages, eines Erlebnisses, eines Gedankens.

wirres.net: fachblog für irrelevanz

Dem Blog von Felix Schwenzel folge ich schon sehr lange. Was mir sofort auffiel, war sein aufgeräumtes, sehr angenehmes Design – das Theme meines Blogs ist ein Versuch einer missglückten Annäherung an seins. Auch inhaltlich hat er mich häufiger durch seine Texte inspiriert, u.a. meine Artikel zu Jan Böhmermann oder der Graham Norton Show.

photo by Kalen Emsley on Unsplash


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