Two and A Half Men

Two and a Half Men – Onkel Charlies ungewolltes Leistungsdoping

Neue Ufer

In meinem bisherigen Studio hatte ich das Gefühl, nicht mehr wirklich effektiv trainieren zu können. Fand es dort langweilig und ermüdend, denn die Kollegen mit denen ich immer trainiert hatte, waren mit der Zeit verschwunden. Jetzt war es zu ruhig und zu leer.

Deshalb war ich heute (Freitag) in einem neuen Fitnessstudio zum Probetraining. Das Training war wirklich gut, und so fühle ich mich auch. Neue Eindrücke und neue Menschen. Leider komme ich viel zu selten dazu!  Also gut gelaunt gönnte ich mir heute einer meiner Lieblingsserien im Fernsehen und fand gleich in den ersten Minuten etwas sehr Interessantes und Passendes.

Geschichte schreiben

Jake und sein Vater Alan sitzen auf dem Sofa. Vor ihnen ein aufgeschlagenes Schulheft, durch das Alan blättert und mühselig seinen Sohn nach dessen Inhalt abfragt [1]. Ohne Erfolg. Bis Charlie heiter-betrunken eintrifft und sich zu ihnen gesellt.

„Ok. Die Expedition“, führt Alan seine Frage fast schon genervt fort, „von Lewis und Clark führte wohin?“

„Bzzzzzz“, tönt es auf einmal aus dem imaginären Buzzer von Charlie gefolgt von einem „an den Pazifik!“ Jake beschwert sich sogleich, denn das hätte er auch gewusst.

„Ja, aber Onkel Charlie hat vor dir gebeept“, erwidert Alan.

„Ok, fragt mich noch etwas“, fordert Jake seinen Vater auf und indirekt seinen Onkel heraus. Prompt beantwortet Jake die Frage nicht nur schneller als sein Onkel Charlie, sondern auch korrekt.

„Ok, es steht eins zu eins.“

Und plötzlich nimmt das Lernen eine andere Wendung an. Es entsteht ein Wettkampf in Quizform zwischen Charlie und Jake, in dem Jake alle Fragen richtig beantwortet und als klarer Gewinner hervorgeht.

Während Lewis und Clark den unbekannten Westen erkundeten, zu Nationalhelden des Vaterlands wurden und Geschichte schrieben, schreibt Jake eine Eins im Geschichtstest. Damit betritt auch er Neuland, denn guten Noten fanden sich bisher nicht in seinem Lebenslauf und somit avanciert auch er zum Helden seines Vaters und Onkels.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Auch wenn das gemeinsame Lernen mit einem betrunkenen Onkel auf keinem Fall eine Vorbildfunktion haben darf, hatte die Situation doch einen positiven Lerneffekt. Zwar handelt es sich hierbei um eine fiktive Serie, dennoch ist die Leistungssteigerung von Jake nicht aus der Luft gegriffen.

Bei der Szene musste ich sofort an Norman Triplett denken. Er beobachtete, dass Rennfahrer schneller waren, wenn sie im Wettbewerb gegen andere antraten als wenn sie alleine gegen die Zeit führen.

So führte der amerikanische Psychologe bereits 1897 die ersten sozialpsychologischen Experimente durch. Gegenstand seiner Untersuchungen war die Wirkung anderer Personen auf die individuelle Leistung, heute auch bekannt als Social Facilitation-Theorie („Soziale Erleichterung“) [2]. Diese besagt, dass Menschen in Anwesenheit oder im Wettbewerb mit anderen Menschen bei einfachen Aufgaben bessere Leistungen erzielen. Begründet wird das mit der emotionalen Erregung der Person.

Aufputschmittel

Wer also wie ich in einem neuen Fitnessstudio mit neuen Menschen trainiert, der führt die Übungen etwas besser durch und wird positiv von den Anwesenden motiviert.

Wer joggt, kann das auch bei sich beobachten. Taucht plötzlich jemand auf – vor allem eine attraktive Frau, dann wird der Lauf flockiger und sowohl man als auch frau gibt sich mehr Mühe, was wiederum einen positiven Effekt auf das Joggen hat. Natürlich weiß ich davon, weil Psychologen Jogger untersucht haben – woher denn sonst;-)

Also, es gibt auch einfache und angenehme Wege, seine Leistung im Sport, in der Schule, in der Uni, bei der Arbeit etc. zu steigern! Einfach mal ausprobieren…

Quellen & Links

[1] Two and a Half Men – Kein Truthahnhals für Oma (Folge 14/II)
http://www.prosieben.de/tv/two-and-a-half-men/episodenguide/214-truthahnhals-oma-those-big-pink-things-with-coconut-1.200742/

[2] Social Facilitation-Theorie (Wiki)
http://de.wikipedia.org/wiki/Social_Facilitation


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